Auf dem Gelände der Bühler AG in Uzwil musste eine über 100-jährige Halle weichen. Die Halle diente über all die Jahre als Giesserei bis hin zur Lehrlingsausbildungsstätte. Die STUTZ AG hat den Zuschlag für den umfangreichen Rückbau sowie diverse Schadstoffsanierungen und eine komplexe Altlastensanierung erhalten.
Knappe Platzverhältnisse
Die Baustelle lag inmitten diverser Hallen, weshalb nur wenig Platz vorhanden war. Da die Rückbauarbeiten sehr straff geplant wurden, mussten das Baustellenpersonal und die technischen Kräfte eine optimale Lösung für den Rückbau unter Einhaltung sämtlicher Vorschriften finden.
Zuerst wurde eine Baustellenzufahrt erstellt, die den laufenden Industriebetrieb der Bühler AG nicht tangierte. Dafür mussten über 1000 Tonnen Aushub abgetragen, beprobt und in die dafür vorgesehenen Deponien (Typ B und E) transportiert werden.
Da vor den Aushubarbeiten ein kleines Wäldchen auf der Bauparzelle stand, mussten alle Wurzeln mit einem hydraulischen Sortierkübel ausgesiebt und speziell entsorgt werden. Sobald der Aushub auf die benötigte Tiefe abgetragen war, konnte eine Baustrasse mit Kies aufgeschüttet werden. Die Strasse musste so ausgelegt sein, dass mehrere Tausend Tonnen Material darüber transportiert werden konnten. Noch vor dem maschinellen Rückbau wurden die Hallendächer von einem Dachdecker abgebrochen.
Rückbau in mehreren Etappen
Die erste Rückbauetappe umfasste einen 56 Meter langen und zwischen 7 und 15 Meter hohen Anbau an das Hauptobjekt. Die Platzverhältnisse waren in dieser Etappe sehr bescheiden, da 4 Meter nebenan eine neue Halle stand, die nicht beschädigt werden durfte. Die Etappierung wurde so vorgenommen, dass die Arbeiten in der Haupthalle nebenan nicht gestört wurden.
Nach dem Anbau wurde die Haupthalle in vier Etappen abgebrochen. Hier gab es nur sehr wenige tragende Elemente, die der Halle noch Stabilität geben konnten. Und da die Hallen über 100 Jahre alt waren, war der Beton an vielen Orten spröde. Während des Rückbaus mussten die angrenzende renovierte Halle sowie eine von der STUTZ AG gebaute Sichtbetonstützmauer immer optimal geschützt werden.
Asbest-haltiges Material
Eine Herausforderung stellten die Rückbaumaterialien dar, die stets beprobt und dementsprechend entsorgt wurden. Insbesondere bei einem alten Sheddach, das mit einem Asbest- und PAK-haltigem Anstrich versehen war. Es musste deshalb maschinell statt von Hand abgebrochen werden. Gemäss eines von Gemeinde und SUVA bewilligten Gesundheits- und Sicherheitskonzeptes durfte das Baustellenpersonal in diesem Bereich nur mit Schutzkleidung arbeiten. Zusätzlich wurden nach jeder Abbruchetappe die Maschinen gereinigt. Somit wurde garantiert, das die Asbestfasern nicht in die Umwelt gelangen.
Der gesamte Rückbau dauerte 3,5 Monate. Die Baustellenbesatzung variierte zwischen 2 bis 8 Mann. Es wurden Hydraulikbagger in den Grössen von 5 Tonnen bis 50 Tonnen eingesetzt.